Das Jahr 2014 neigt sich langsam dem Ende entgegen. Im letzten Sprachcafe in diesem Jahr wollten wir daher das Jahr mit seinen Höhen und Tiefen noch einmal Revue passieren lassen. In Deutschland wird aus diesem Jahr wahrscheinlich vor allem der Sieg der Deutschen Nationalelf bei der Fußball WM in Brasilien in Erinnerung bleiben. Die bärtige Travestiekünstlerin Conchita Wurst gewann den Eurovision Song Contest, und die junge Malala Yousafzai den Friedensnobelpreis. Aber auch viele Krisen erschütterten in diesem Jahr die Welt. Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine spitzte sich zu, der Nahostkonflikt gewann weiterhin an Dramatik und in Westafrika breitete sich Ebola aus. Neben diesen und vielen weiteren Nachrichten von Weltrang gab es für jeden von uns natürlich auch vielen persönliche Ereignisse, die das Jahr geprägt haben. Beim Sprachcafe haben wir auf deutsch darüber gesprochen und diskutiert. Ich wünsche Ihnen allen einen guten Rutsch und hoffe, 2015 wird für Sie ein glückliches und ereignisreiches Jahr.
Na, haben Sie alle am Sonntag das dritte Licht am Adventskranz angez&uumlndet? In Japan ist es ja momentan ziemlich kalt, man bekommt also richtig Lust sich in der Adventszeit mit einer Tasse heißem Glühwein ein wenig aufzuwärmen. Vergangenen Samstag haben wir in Shibuya einen weihnachtlichen Kochkurs veranstaltet. Dort haben wir gemeinsam zwei wirklich einfache Klassiker der deutschen Adventsküche, Glühwein und Bratapfel, hergestellt. Wir freuen uns sehr, dass so viele Teilnehmer mit uns gekocht haben.
Die Marzipanfüllung für den Bratapfel haben wir selbstverständlich auch selbst gemacht. Bis ich nach Japan gekommen bin, hätte ich nie gedacht, dass man Marzipan so einfach selbst machen kann, aber es geht wirklich schnell und schmeckt authentisch. Gemischt mit Wallnüssen, Zimt und Rosinen wird die Mischung in den Bratapfel gegeben und kommt in den Ofen. Die kurze Wartezeit vertrieben wir uns mit der Glühweinherstellung unter der Anleitung von Tabea-sensei. Aus dem übriggebliebenen Marzipan haben wir schließlich kleine , weihnachtliche Figuren und Pralinen mit Schokoüberzug hergestellt. Ihrer Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt und es sind wirklich sehr schöne Ergebnisse dabei herausgekommen.
Endlich kam der Augenblick, die Bratäpfel waren fertig! Frisch aus dem Ofen sahen sie zwar etwas aufgeplatzt aus, schmeckten aber mit etwas Vanilleeis und Puderzucker fantastisch. Der Glühwein wärmte zusätzlich auf und wir konnten dien Abend gemütlich ausklingen lassen. Wir wünschen noch eine gemütliche Vorweihnachtszeit und viel Spaß beim Nachkochen!
Am vergangenen Freiag habe ich die letzte Sprachkneipe in diesem Jahr gegeben. Weihnachten rückt ja immer näher, und ich habe mir gedacht, dass wir zu diesem Anlass gut über Geschenke sprechen könnten.
Geschenke gehören ja mittlerweile nicht nur zu Weihnachten fest dazu, sondern sind ein wichtiger Bestandteil zu vielen Anlässen sowohl in der japanischen als auch in der deutschen Kultur. Zu allerserst haben wir also zusammen gesammelt, zu welchen Anlässen man sich etwas schenkt. Tatsächlich gibt es in Japan und Deutschland einige gemeinsame Anlässe, etwa Weihnachten, den Geburtstag oder die Hochzeit. Wie groß und in welcher Form die Geschenke ausfallen, ist jedoch sehr unterschiedlich. Eine japanische Hochzeit etwa kann ein Vermögen kosten und das Brautpaar muss in der Regel auch noch Geschenke für alle Gäste besorgen. In Deutschland schenkt man zu diesem Anlass eher symbolisch, praktische Gegenstände, um den neu entstandenen Haushalt zu unterstützen. Weihnachten ist in Deutschland nicht nur einer der höchsten Feiertage, die Deutschen geben von allen Festen im Jahr am meisten für die Weihnachtsgeschenke aus. Die Suche nach dem geeigneten Geschenk wird schnell sehr stressig. Viele Deutsche greifen da auf den altbewährten, wenn auch oft als unkreativ angesehenen Gutschein zurück.
In Japan ist Weihnachten an sich ja eher ein kleineres Fest für Freunde und Verliebte, trotzdem sind alle Geschäfte weihnachtlich geschmückt und werben für Geschenke. Dabei wird gleichzeitig das traditionelle Oseibou verschickt. Bei diesem sehr japanischen Brauch, wird Freunden und Kollegen am Jahresende mit einem Geschenk meist in Lebensmittelform gedankt. In Kaufhäusern gibt es momentan eine eigene Oseibou-abteilung, in der man die Qual der Wahl hat, sich für ein geeignetes Geschenkset zu entscheiden. Selbst roher Fisch scheint ein beliebtes Geschenk, und wird genauso mit der Post verschickt, wie Kekse, Schokolade, Bier und Tee. Das Gegenstück zum Oseibou, das Ochuugen wird zur Jahresmitte verschickt, wird aber als nicht so notwendig angesehen, wie das Oseibou. Beide Begriffe sind verbunden mit dem sehr japanischen Begriff des „Oseiwa ni naru“ (übersetzt etwa: zur Last fallen, in jemandes Schuld stehen), der in Deutschland vielleicht beim Schenken nicht ganz so vordergründig auftaucht. Das japanische Omiyage (Mitbringsel) soll ja auch als Entschädigung für die Daheimgebliebenen vorgesehen sein, die leider nicht auf die Reise mitkommen konnten. Deutsche bringen aus dem Urlaub eher selten Geschenke mit, verbreiteter sind Postkarten.
Ein entscheidener Unterschied ist in Japan vor allem der Standpunkt des Schenkenden zum Geschenk. Während man in Deutschland in der Regel recht selbstsicher auftritt, spielt man in Japan den Wert seines Geschenks herunter. Sätze wie „Das ist keine große Sache.“ oder gar „das ist langweilig.“ wird man in Deutschland wohl eher seltener höen. Zum Schluss haben wir uns dann ein paar nützliche Sätze angeschaut, um in Deutschland Geschenke zu verschenken und anzunehmen. Ich denke, Sie sind jetzt alle fit für Weihnachten. Mir hat es wieder großen Spaß gemacht und ich würde mich freuen, Sie gesund und munter im neuen Jahr wieder zu sehen. Die nächste Sprachkneipe ist übrigens am 23.1.2015.
Die Adventszeit hat ja mittlerweile begonnen und in Deutschland ist man jetzt schon fieberhaft auf der Suche nach den letzten Geschenken. In Japan kann man da ja ein bisschen entspannter sein, trotzem ist es schön, ein paar Kleinigkeiten an Familie und Freunde zu verschenken. Am vergangenen Sonntag gab es bei uns in den Räumlichekeiten der JDG die Gelegenheit, Rares und Modernes aus Deutschland zu erstehen. Frau Tanaka vom Berlin-Shop „Gemütlich“ und Frau Kubota, Autorin und Betreiberin des Ladens „Amsel“ luden bei uns zum „Berlin Talk“ ein. Ich, als Berlinerin war auch eingeladen. Bei deutschem Tee, Kaffe und Keksen erzählten die beiden von ihren Berlinerlebnissen. Dabei gab es auch einige lustige Anekdoten über deutsch-japansiche Kulturmisverständnisse zu hören. Zum Schluss haben wir alle unsere Top 3 Orte in Berlin vorgestellt. Sicherlich gibt es aber noch viel mehr zu sehen,denn Berlin ist immer eine Reise wert.
In letzter Zeit ist Berlin immer schicker und teurer geworden. Es gibt viele Läden, die sich auf kleine Modelabels und Zakka spezialisiert haben. Das Wort Zakka, kann überigens seit kurzem auch in Deutschland benutzen. Es bezeichnet schicke Kleinigkeiten, die manchmal praktisch manchmal dekorativ, den eigenen Stil unterstreichen sollen. So ein Wort gab es bisher im Deutschen nicht, weshalb man immer mehr das japanische Zakka benutzt. Die vielen Besucher und Stammkunden von „Gemütlich“ und „Amsel“ die bei der Veranstaltung und Verkauf dabei waren, zeigen jedenfalls dass es durchaus Käufer für deutsches Zakka gibt.