Am vergangenen Freitag ging es in der Sprachkneipe um ein durch und durch japanisches Phänomen (?) - die sogenannten „Kyrakutaa“. Auf diese für Nichtkenner nur schwer zu erklärenden, bunten Wesen trifft man in Japan überall. Sie sind Werbefiguren, stehen für eine bestimmte Region oder eine Institution oder sind überlebensgroß auf dem nächsten Spielcenter abgebildet. Natürlich sind japanische Kyarakutaa wie „Hello Kitty“ auch unter Deutschen sehr beliebt. Die Frage ist nun: kennt man in Deutschland auch „Kyarakutaa“? Ich habe nachgeforscht und tatsächlich ein paar von ihnen auch in Deutschland entdeckt.
Neben den auch in Japan bekannten Charakteren „Maus“, „Goldbär“ und „Sandmännchen“ gibt es noch eine ganze Menge völlig unbekannter Figuren. Am Anfang habe ich Sie also raten lassen, wofür sie stehen. Viele von Ihnen wurden durch die drei Antwortmöglichkeiten ganz schön hinters Licht geführt. Ein großer Unterschied zu japanischen Kyarakutaa dürfte sein, dass die deutschen Figuren nicht wirklich „Kawaii“, also süß sind. Außerdem gibt es in Deutschland keine so große Fangemeinde und auch keine so riesige Produktauswahl an Charakter-Merchendise wie in Japan. Beliebte Figuren haben lange Bestand und wechseln in Deutschland nicht so schnell wie in Japan. Hier scheint jeden Monat ein anderer Kyarakutaa den Vorgänger in Sachen Beliebtheit abzulösen.
Schließlich haben Sie noch gelernt, wie man einen Kyarakutaa auf einfache Weise beschreibt. Hierzu die einfache Formel: 最後にドイツ語でキャラクターを簡単な方法で表現してみました。 このとても簡単なフレーズを学びました。
Der Charakter ist....(mit Adjektiv) キャラクターが・・・です。 (形容詞) z.B. „Der Charakter ist groß.“, „Der Charakter ist klein“ ect. 「キャラクターが大きいです
Der Charakter hat...(mit Adjektiv und Nomen) キャラクターは・・・があります。(形容詞+名詞) z.B. „Der Charakter hat lange Ohren“, „Der Charakter hat grüne Augen“ 「キャラクターは耳が長いです。」、「キャラクターは目が緑です。」
Hier empfielt es sich, Worte in der Mehrzahl zu nehmen, da sie grammatikalisch einfacher zu beugen sind. An das Adjektiv muss man dann nur noch ein „e“ anhängen. 文法変更が簡単ですから、名詞の複数形を使うことがおすすめです。その場合は形容詞に小さな「e」を付けるだけです。
Kleine Füße 小さな足
Auf diese Weise haben Sie die an Sie verteilten Charaktere beschrieben – die anderen Teilnehmer mussten jeweils erraten, um welchen Charakter es sich handelt. Ich hoffe, Sie haben an diesem Abend ein paar deutsche Kyarakutaa kennengelernt. Das nächste Mal (6.Februar) wird es um Deutsche Filme gehen. Ich freue mich über viele Anmeldungen.
Am vergangenen Samstag hatten wir die Chance, einen wichtigen Bestandteil der japanischen Esskultur kennenzulernen und selbst auszuprobieren: Unter der Anleitung der Edo-Tokyo gaidonokai haben wir Soba-nudeln selbst hergestellt und zusammen mit verschiedenen Sorten Sake verkostet. Zuerst zeigte uns Soba-koch Babasan, wie man diesen sehr gesunden Klassiker der japanischen Küche herstellt. Dafür braucht es ein Gemisch aus Weizen- und Sobamehl (Buchweizen, Wasser sowie einige spezielle Handgriffe und Kochutensilien. Das Mehl wird nach und nach mit Wasser gemischt, der fertige Teig mit einem Menbou genannten, langen Stock fein ausgerollt. Schließlich wird der Teig fein geschnitten. Was sich so einfach anhört und beim Meister noch ganz leicht aussah, entpuppte sich dann aber doch als etwas knifflig, als wir es in drei Gruppen geteilt, selbst ausprobierten.
Die Verteilung der Zutaten und auch, dass wir für das Schneiden der Nudeln eine viereckige Ausgangsform gewählt haben, liegt an den Rezeptüberlieferung der Menschen in Edo (alter Name für Tokyo). Auf dem Land werden Sobanudeln anscheinend aus einer runden Form heraus geschnitten. 材料の割合や、そばを切る前に生地を四角い形に畳むことは、江戸時代から受け継がれた技です。地方では、そばの生地を丸く畳んで切る文化もあるらしいです。
Während die Nudeln kochten (dieses Mal vom Meister gemacht), lauschten wir einem Vortrag über Sake. Wir lernten die verschiedenen Qualitätsstufen kennen, die wir dann gleich mit einem leckeren Essen zusammen verkosteten. そばを(今回は名人が)ゆでながら、日本酒についてのプレゼンテーションを聞きました。お酒の質や種類について勉強し、すぐその場で試すことが出来ました。そしてそば大盛りの食事を美味しく楽しみました。
Ich habe jetzt jedenfalls noch mehr Respekt vor der Leistung der Köche, wenn ich in einem Restaurant (natürlich einem „Teuchi Soba“-Laden, wo die Nudeln von Hand hergestellt werden) Sobanudeln bestelle. これから、「手打ちそば」と書いてある食堂に入って、そばを注文する時には、作っている人を前よりもっと尊敬すると思います。本当に楽しい体験となりました。
Ich hoffe, Sie sind alle gesund und muter ins Neue Jahr gestartet. Beim letzten Mal haben wir uns ja im Jahresrückblick das Jahr 2014 nochmal ganz genau angeguckt. Dieses Mal waren wir ein bisschen zukunftsgewandter und haben über gute Vorsätze gesprochen.
Zuerst aber haben wir und darüber unterhalten, wie unterschiedlich Japaner und Deutsche ins Neue Jahr feiern. Das Japanische Neujahr ist sehr ruhig und man besucht meist einen Tempel, um dort das erste Gebet des Jahres zu sprechen. In Deutschland hingegen wird das Neue Jahr mit Feuerwerk begrüßt und es geht ziemlich laut und heiter zu. In beiden Ländern ist der Jahresanfang aber mit Wünschen und Hoffnungen für das Neue Jahr verbunden. In Japan gibt es etwa Ema, Holzanhänger, auf die man seinen Wunsch für das Neue Jahr schreiben kann, in Deutschland gehört zu einer Silvesterparty das Bleigießen.
Ein wichtiger Bestandteil des Neuen Jahres ist für viele Deutsche außerdem der gute Vorsatz. Man entschließt sich, eine Gewohnheit des alten Jahres, etwa das Rauchen oder Alkoholkonsum einzuschränken oder sein zu lassen, oder nimmt sich vor, von nun an besser zu leben, mehr zu lernen, oder mehr Sport zu machen. Dass viele trotzdem scheitern, liegt oft am „inneren Schweinehund“. Diese Figur steht für die Faktoren, die einem zur Erfüllung seiner Ziele im Weg stehen und die es zu überwinden gilt.
Den inneren Schweinehund kann man etwa dadurch überwinden, dass man sich kleine Ziele setzt. Man sollte immer realitstisch bleiben, und klein anfangen. Außerdem ist es of einfacher, wenn man andere in seine Vorsätze miteinbezieht, und etwa in der Gruppe lernt oder Sport macht.
Am Wochenende bin ich von der Japanisch-Deutschen Gesellschaft in Gunma zum Deutsch-Salon eingeladen worden. Jeden Monat wird der Salon in einem, an einen Laden für deutschen Tee angegliedertem Cafe abgehalten und es wird über vierschiedene Themen, die mit Deutschland zu tun haben, gesprochen.
Für mich war es zudem das erste Mal in der Pr%aumlfektur Gunma. Mit dem Zug bin ich von Tokyo ungefähr zwei Stunden nach Takasaki gefahren und wurde vom Vorsitzenden Herrn Suzuki abgeholt. Zusammen sind wir zum Shorinzan- Tempel gefahren. Das ist ein weit über die Präfekturgrenzen hinaus, besonders für die vielen Darumas bekannter Tempel. Darumas sind rundliche meißt rote Figuren in verschieden Größen, in die man Wünsche hineinstecken kann, und dann eine der Pupillen schwarz ausmalt. Geht der Wunsch in Erfüllung, kann man das zweite Auge ausmalen. Im Tempel nun, gab es eine riesige Ansammlung von riesigen Darumas. Außerdem wurde ich zu einem kleinen Haus geführt, in dem damals Bruno Taut gelebt hat. Dort gab sogar einen von Taut selbst geschriebenen Wandspruch. Auf jeden Fall hatte er damals eine gute Aussicht über Gunma. Zum 80-jährigen Jubiläum seines Aufenthaltes wurden rund um das Gelände Kirschbäume gepflanzt.
Nach einem wunderbaren Sushi-Essen fuhren wir schließlich zum Salon und diskutierten und erzählten bin in den Abend. Es war auf jeden Fall eine sehr schöne Erfahrung und hat sehr viel Spaß gemacht. Ich möchte gerne nochmal nach Gunma!
Ich wünsche allen Lesern des Blogs zuersteinmal ein frohes und gesundes neues Jahr 2015! Vielen Dank für die Unterstützung im Jahr 2014. Wie haben Sie denn Sylvester (oder auf japanisch Oshougatsu) begangen? Für mich war es das erste Neujahr in Tokyo, also habe ich mir gedacht, meinen ersten Schreinbesuch (Hatsumoude) im Meiji-Schrein zu machen. Der Jahresübergang in der Nacht vom 31. Dezember zum 1.Januar wird ja bekanntermaßen in Deutschland wesentlich anders gefeiert als in Japan. Laute (und zum Teil sehr nervtötende) Feuerwerkskörper werden hier zwar nicht abgefeuert, aber es gibt einen großen Countdown an der berühmten Kreuzung von Sibuya.
Da ich mir schon denken konnte, dass es dort unheimlich voll sein wird, bin ich dort aber letztendlich nicht hingegangen. Dann doch lieber ein ruhiger Ort, dachte ich, und der Garten des Meiji-Schreins, in dem ich schon oft spazieren war, kam mir in den Sinn. Um ungefähr 23 Uhr 50 passierte ich das große Außentor (Torii) und ging den mit Flammen gesäumten Weg bis zum Tempel entlang. Hier war es noch nicht so voll, allerdings erwarte mich am tatsächlichen Eingang eine ungeheure Menschenmenge. Nachdem sie alle zusammen das neue Jahr heruntergezählt hatten, liefen sie plötzlich schnell los in Richtung Schreineingang. „Wenn ich mich hier anstelle bin ich wohl in 5 Stunden erst beim Schrein...“dachte ich und zog vondannen.
Am nächsten Morgen folge Versuch Nummer zwei, dieses Mal mit Erfolg. Das Vorrankommen war zwar immernoch sehr langsam und man konnte den Kasten, in den man das Geld für die Gebete hineinwirft vor lauter Menschen nicht sehen, ich habe das Geld (natürlich genau 15Yen) aber irgendwie in Richtung Kasten geworfen und mein erstes Gebet gesprochen. Natürlich habe ich auch ein Omikuji (Orakelspruch auf Papier) gezogen (Der Inhalt ist aber ein Geheimnis). Auf jeden Fall freue ich mich, dass ich dieses Jahr ganz japanisch Sylvester feiern konnte.