Im Januar Sprachcafe mit dem Titel „Japan nervt! Deutschland auch.“ Diskutierten wir mal über die nervigen Seiten Deutschlands und Japans, die im kulturellen Austausch, so waren sich die meisten einig, oft zu kurz kommen. Erstaunlicherweise waren wir uns in vielen Punkten einig. In Deutschland nerven sowohl die unfreundlichen Servicekräfte als auch die Bürokratie, die Tatsache, dass wer am lautesten schreit bekommt was er will und wer dies nicht tut wird übergangen und die Kosten, die überlebenswichtige Dinge wie ein Toilettengang oder ein Glas Wasser mit sich bringen. Bezüglich Japan dagegen kamen die Uneindeutigkeit, sowie die zwei Gesichter der Japaner, mangelndes kritisches Denken und die Arbeitszeiten zur Sprache. Nach eineinhalb Stunden angeregter Diskussion dachte ich wie schon so oft, würde man Deutschland und Japan vereinen, sie könnten sich sehr gut ausgleichen und etwas wirklich großartiges zustande kommen.
Was machen die Deutschen vor dem Adventsbeginn? Sie basteln Adventskränze! Das stimmt nicht ganz. Viele kaufen auch nur einen, aber er darf in der Adventszeit nicht fehlen. Wir haben es dieses Jahr getan, wir haben am 26. November 2017 Adventskränze selbst gebastelt. Unter der ausgezeichneten Anleitung von Frau Makino und ihren Assistentinnen, schafften sogar die untalentierten Bastler unter uns, mich eingeschlossen, ein Ergebnis das sich sehen lassen konnte. Wir begannen mit den vier Kerzen, die wir mit Draht auf einem Kranz aus Ästen befestigten, gefolgt von weihnachtlicher Dekoration wie Tannenzapfen, Zimt und Sternanis. Im Anschluss folgte das gleichmäßige verteilen von grünen Tannenzweigen über den gesamten Kranz und abschließend das Anstecken von Schleifen an den Fuß jeder Kerze. Mich persönlich hat das Anstecken der Zweige am meisten geschafft, doch dank meiner wunderbaren Mitstreiterinnen die mich mit Gesprächen und Scherzen zum Lachen brachten, verlor ich bis zum Ende nicht die Motivation und als der fertige Kranz schließlich vor mir lag dachte ich „Wow, das hab ich gemacht?“. Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Auch dieses Jahr planen wir im November ein gemeinsames Adventskranz-Basteln. Lassen Sie es sich nicht entgehen!
Im Dezember Sprachcafe durfte ich mit 12 Teilnehmern einen Rückblick auf das Jahr 2017 werfen. Was Deutschland betrifft so zeigt „Jamaika-Aus“ auf Platz eins der Wörter des Jahres 2017 was die Deutschen im letzten Jahr beschäftigt hat: die Bundestagswahl. War das Jahr 2017 in diesem Sinne für die Regierung ein schwieriges, war es für Andere ein großer Erfolg. So wurde nach einem Bundestagsbeschluss vom 30. Juni, am 01. Oktober 2017 die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. „Ehe für alle“ steht nach „Jamaika-Aus“ auf Platz zwei der Wörter des Jahres. Das Gefühl von Stolz auf Deutschland, dass es im letzten Jahr endlich geschafft hat die Bedeutung von Ehe zu erweitern hält mit Blick auf die Google-Suchanfragen 2017 jedoch nicht lange an. Die meist gegoogelte Wo-Frage ist nichts wichtigeres als „Wo hat Manuel Neuer geheiratet?“. Als meist gegoogelte TV-Show hat das Dschungelcamp das rennen gewonnen. (Sie kennen das Dschungelcamp nicht? Sie Glückliche/r!). Des weiteren möchte ich mich bei den Teilnehmern für die persönlichen Einblicke in das vergangene Jahr, sowie das Teilen von Wünschen für 2018 bedanken. Es war ein schönes Ende für 2017.
Ich wünsche Ihnen ein frohes neues Jahr und freue mich auf weitere gemeinsame Gesprächsrunden.