In einer Gruppe von 16 Leuten starteten wir am 17. Februar unsere Tour mit der letzten Straßenbahn Tokyos, der Arakawa-Linie. Für viele war es das erste Mal. Unsere Stopps: Kishibojin, Sugamo und der Arakawa-Vergnügungspark. In diesem Blogartikel möchte ich einen kurzen Überblick über meine persönlichen Highlights an den verschiedenen Stationen geben. Kishibojin: Der älteste Konfektladen in Japan. Hier kann man für wenig Geld, ziemlich abgefahrene Snacks kaufen. Wir probierten getrockneten Tintenfisch, eingelegten Rettich und Sojabohnenmehl-Stangen. Erstaunlicherweise war es nicht nur lustig, sondern auch lecker. Der Ootori-Schrine, eines Gottes für Geld, an dem ein Großteil von uns besonders konzentriert betete. Sugamo: Während wir, uns durch verschiedenste Kleinigkeiten probierend (in Sugamo gibt es die besten Salzmochi!), durch die Straßen schlenderten hielten wir Ausschau nach einem Fernseher, da am 17. März um die Mittagszeit Japans berühmter Eiskunstläufer Hanyu seinen Wettkampf bei den Olympischen-Spielen hatte. Schließlich fanden wir einen Schuhladen in dem der Wettkampf tatsächlich übertragen wurde. Eine Frau vor dem Laden lud uns freundlich ein herein zu kommen, damit wir besser sehen können. Warum erklärte sich drinnen. Dort wartete schon ein Fernsehteam um die Fernsehenden in emotionalen Momenten zu erwischen. Der Laden war schnell rappel voll. Ein Großteil des Publikums waren ältere Damen und während die Schuhe in dem Gedränge von ihren Regalen gerissen wurden sahen wir Hanyu zu wie er die Goldmedaille holte. Es war das abgefahrendste Public-Viewing meines Lebens. Arakawa-Vergnügungspark: Der Grund warum ich schon lange hier her wollte, waren weniger die Fahrgeschäfte als die Wasserschweine in dem kleinen Tierpark des Vergnügungsparks. Zu meinem Glück war grade ein Junges geboren. Insgesamt war es ein wirklich toller Tag, an dem viel geredet und gelacht wurde. Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen die dabei waren. (Miriam)
Das Thema des Februar Sprachcafes war die so genannte 68er-Bewegung und ihr Einfluss auf die Gegenwart. Nach einem Blick auf Deutschland schauten wir vergleichend nach Japan. Es ließen sich einige Parallelen zwischen den Studentenbewegungen der 60er und 70er Jahre finden. Das Jahr 1968 liegt mittlerweile 50 Jahre zurück, doch die meisten der zehn Teilnehmer waren sich einig, auch wenn viele der damals formulierten Ziele nicht erreicht wurden, die in den 60er Jahren geborene Bewegung hat einen wichtigen Beitrag zu unserer heutigen Gesellschaft geleistet. Was mich persönlich in der Diskussion am meisten überrascht hat war, dass das deutsche Wort „Gewalt“ in dieser Zeit ins Japanische übernommen wurde und in Form von „Gewaltstudent“ zur Anwendung kam. (Miriam)