Eine Situation wie sie jeder mehr oder weniger kennt: Man wacht morgens auf, aber anstatt der vertrauten Bettdecke sieht man den freien Himmel, die drängende Frage im Kopf – wie zur Hölle ist man nur hierher gekommen?
Um das herauszufinden, begab sich unsere Sprachkneipe diesmal auf eine Fahrt durch die Höhen und Tiefen der deutschen Trinkkultur, angefangen vom sogenannten „Vorglühen“ über den entscheidenden Gang zur Feier, selbstverständlich stets das „Wegbier“ der die „Wegmische“ bei der Hand, um dann schließlich bei dem Kater am nächsten Morgen zu enden; überdies haben wir auch die durchaus nicht geringen Risiken von Alkoholkonsum besprochen, etwa z.B. das Phänomen des sogenannten „Komasaufens“, auch über die Verbindung von Alkohol mit Sportveranstaltungen haben wir nachgedacht; vor allem hinsichtlich gröllender Fußballfans in deutschen Zügen ein wohl unverändert dringliches Problem; für Japaner allerdings ungewohnt, hier in den Zügen hört man gewöhnlich keinen Laut, nicht einmal Telefone, manchmal ein Husten. Im übrigen haben die Teilnehmer Begeisterung für deutsche Trinkspiele gezeigt; so haben wir wohlbekannte Trinkspiele wie etwa „Ich gehe in eine Bar und trinke ...“ gespielt, bei dem man sich Getränke, und zwar in der richtigen Reihenfolge, merken muss (die alternative Version von „Ich packe meinen Koffer“); außerdem noch das sogenannte „Meiern“, ein Würfelspiel, bei dem man trickst und täuscht, überhaupt geht es immer darum, die Mitspieler betrunkener zu machen, als man selbst schon ist. Zum Abschluss habe ich Fragen der Teilnehmer beantwortet, vornehmlich dem Flaschenpfand in Deutschland gegenüber haben sich die Teilnehmer sehr günstig geäußert.
Ob die Teilnehmer das erlernte Wissen anwenden können? Das nächste Nomikai, die nächste Geburtstagsfeier zumindest kommen mit Sicherheit – und dann der Morgen darauf, wenn es wieder heißt: Was zum Geier habe ich gestern eigentlich gemacht?
So oft ich den Fernseher einschalte, und nach ein wenig hilflosem Schalten, stelle ich fest: Der sogenannte Brexit wird nicht nur in Europa, sondern auch im japanischen Fernsehen diskutiert. Und zwar keinesfalls nur am Ende, zuletzt als Einschub vor den Sportnachrichten, stattdessen finde ich Beiträge, welche die verschiedenen Hürden sowohl politisch als auch historisch beleuchten. Sollten sich die Japaner also wirklich für Europa-Politik interessieren? Und vielleicht sogar für die Europäische Union ü berhaupt?
Um der Sache ein wenig auf den Grund zu gehen, beschloss ich kurzerhand, mein erstes Sprachcafé zum Thema „Deutschland in der EU“ zu organisieren; Ziel war, Deutschlands sich verändernde Rolle in Europa, und darin vor allem in der EU zu diskutieren. Nach einem Vortrag meinerseits sowohl zu Deutschland in Europa, als auch, zugegeben sehr unbeholfen, zu Japans Rolle in Asien, begann sofort die Diskussion. Und, ich hatte es nicht erwartet, es zeigte sich: Die Teilnehmer waren nicht nur interessiert und zeigten schon gewisse Kenntnis des Gegenstands, sie diskutierten überdies mit Eifer, wobei mir auffiel, dass sich unsere Meinungen gar nicht so sehr unterschieden. Hauptsächlich wurde die EU von den Teilnehmern als ausgesprochen positiv bewertet, in der Diskussion herrschte Konsens, die Ausnahmen davon lagen wenn überhaupt in Details.
Ganz anders verhielt es sich in Bezug auf Japans Rolle in Asien; nur allzu zögerlich und, es kam mir so vor, ein wenig befangen fingen die Teilnehmer an, äber das für sie doch eigentlich vertraute Thema zu sprechen. Andererseits lag hierin vielleicht das Hindernis, bei einem so emotional besetzten Thema; ich gewann jedenfalls den Eindruck, als hielte man hier bewusst zurück, was vorher zur EU ohne Mühe gesagt worden war.
Insgesamt kann ich allerdings zufrieden auf diesen Nachmittag zurückblicken, die Teilnehmer schienen trotz der komplexen Thematik interessiert und auch mir haben sich hier und da neue Gedanken erschlossen, die mir durch Zeitunglesen in Deutschland so wahrscheinlich nicht in den Sinn gekommen wären.
Wie oft ich doch als Kind zurechtgewiesen wurde, nur wegen des Lichts, das ich in meiner Achtlosigkeit beim Verlassen des Hauses angelassen hatte; wenn man das Haus verlässt, schaltet man das Licht aus, überhaupt jedwedes Gerät, erst recht die Klimaanlage, benutzt man nur einen Raum des Hauses, ist auch nur in diesem Raum das Licht an usw. Solcherlei Gedanken kommen mir ganz unwillkürlich, als ich, wie es oft geschieht, vor mir ein Auto finde, von dem Fahrer fehlt jede Spur, dessenungeachtet läuft der Motor, überdies blinkt das Auto wie ein Weihnachtsbaum – nicht ungewöhnlich in Japan. Im Haus brennen alle Lichter, alle Klimaanlagen laufen, daneben sind die Fenster weit geöffnet – Umweltbewusstsein in Japan fällt auf vor allem durch Abwesenheit.
Da passte es ganz richtig, sich die Dokumentation „Morgen モルゲン明日“ im Rahmen unseres Filmzirkels anzusehen; die japanische Dokumentation beschäftigt sich mit dem Phänomen der sogenannten Energiewende in Deutschland. In einer verwinkelten Seitenstraße in Tokyo versteckt sich das Kino, die Hitze hat die Besucher nicht davon abgehalten zu kommen, der Raum war voll besetzt. Es wurde dunkel – und plötzlich sah ich vor mir die deutsche Bundeskanzlerin, wie sie nach dem Reaktorunfall in Fukushima ein Umlenken der deutschen Atompolitik in ihrer gewohnt nüchternen Art verkündete. Von Beginn an verbindet der Film Umweltbewusstein und Nachhaltigkeit mit Politik, d.h. hauptsächlich mit politischem Widerstand. Erst im Laufe des Films wird klar, dass die derzeitige Energiewende als Folge einer langen Geschichte politischen Ungehorsams interpretiert wird; der Argwohn gegenüber dem Staat habe gleichzeitig zu einem umweltpolitischen Bewusstsein geführt, daher sieht der Film die Entwicklung erneuerbarer Energien in Deutschland als Triumph der Demokratie.
Wo aber liegt nun der Unterschied zu Japan? Warum funktioniert in Japan noch nicht, was in Deutschland schon lange wenigstens auf den Weg gebracht wurde?
In der folgenden Podiumsdiskussion mit der Regisseurin zeigte sich, dass vor allem die Kraft der Zivilgesellschaft sich auf das Umweltbewusstsein überhaupt auswirkt, und dass überdies Protest in Japan nach anderen Regeln funktioniert. Aufrichtig gesagt, ich wusste selbst nicht, wie viele Menschen sich in Deutschland für erneuerbare Energien derart engagieren; der Film scheint sich zwar hauptsächlich an Japaner zu richten, kann aber auch Deutschen noch durchaus neue Perspektiven auf ihr Heimatland erschließen. Bei aller Nähe und gegenseitigen Zuneigung, fallen doch auch Unterschiede zwischen beiden Ländern auf, ein Thema, welches auch die Gespräche noch lange nach dem Film beherrscht hatte. Am frühen Abend kam ich dann nach Hause, die Klimaanlage kühlte das leere Haus ganz vergeblich; noch bevor ich mein Gepäck ablud, schaltete ich sie aus.
好きな食べ物 Kartoffeln mit Quarkといって、ゆでたジャガイモにクワルクソースをかけたものです。でも日本だとクワルクが手に入りにくいですから、ドイツに帰った時にしか食べられません。 日本食では天ぷら!具材はなんでも。。揚げてあれば。
語学の学習で重要だと思うこと Viel Sprechen! 外国に行ったら必ずまず話さなくてはいけません。間違っても良いのでどんどんしゃべることが大事です。私の授業では必ず最初に皆さんに先週あったことを話してもらいます。私も話します。皆が話すことによって、同じ立場に立てるように思いますし、間違えることを恐れるより、伝えることに気持ちが向くようになると思います。
Als man mir mitgeteilt hat, wir wuerden einen Spieleabend veranstalten, habe ich unwillkuerlich gesagt: „Klar doch – Wo ist der Fernsehr, wo das Nintendo?“ Statt jedoch, wie gewoehnlich, die Controller an der Wand zerbersten zu sehen, fand ich mich ploetzlich um einen Tisch sitzend, vor mir ein, es ist kein Scherz, Brettspiel mit richtigen Figuren auf Feldern. Brettspiele hatte ich zuletzt waehrend meiner Grundschulzeit gesehen. Danach wurden Spiele dieser Art rundweg zu Drinkspielen degradiert, als Brettspiel ueberlebte einzig Schach. Es kann daher wenig ueberraschen, dass ich vorlaeufig vollkommen hilflos vor den entsprechenden Aufbauten saß, alles sah huebsch aufgebaut und eingerichtet aus – aber, wie funktioniert das ganze nochmal? Und sollte ich davor wirklich zuerst die Anleitung lesen? Glücklicherweise waren auch diesmal wieder Herr Endo und Herr Matsunaga am Start, wie gewoehnlich führten sie uns mit bewunderungswuerdigem Eifer und ohne nachzulassen durch den Dschungel einer laengst vergessenen (besser vielleicht: verdraengten) Brettspielwelt. Und wirklich waere ich ohne die Beiden regelrecht verloren gewesen; denn wann immer ein Spiel erlahmte, waren sie zur Stelle, das naechste Spiel bereits zur Hand. So also begann unser Spieleabend. Waehrend der Nebentisch die fast unmoegliche Aufgabe auf sich nahm, da Spiel „Die Siedler von Catan“ zu beginnen und wirklich zu Ende zu spielen, begann man an meinem Tisch mit einer Partie schwarzer Peter. Endo warf mir einen halb traurigen, halb mitleidserfuellten Blick zu, schwarzer Peter erschien nur allzu simpel gegenueber dem bunten Partyspielen, die daneben schon warteten. Wirklich erschoepfte sich die Partei bald, aber ich war nicht vergessen worden, weitere, auch nuechtern unterhaltsame Spiele standen bereit: Einmal spielten wir z.B. „Botswana“, ein Spiel mit niedlichen Tierfiguren, das allerdings unsere ganze Aufmerksamkeit forderte; infolgedessen erstarb jedes soeben angefangene Gespraech schon nach den ersten Zuegen, hier will, ja muss jeder gewinnen, beim Brettspiel, ich halte das für durchaus richtig, kann es keine Freundschaft, keine Sympathie geben. Bald kamen trotz des hin und wieder einsetzenden Regens mehr Teilnehmer, alle Stuehle waren besetzt, an jedem Tisch ein Gemetzel. Indessen spielten wir an meinem Tisch das ich weiß nicht wievielte Spiel, das uns die Aufgabe auferlegte, im nicht buchstaeblichen Sinne Bier zu brauen und nebenher unseren Ertrag zu zaehlen. Sei es wegen der nicht wenig komplizierten Regeln, sei es wegen des Rechnens, nach acht Uhr abends hat Mathematik keinen Sinn, dass das Spiel letztlich vor der zweiten Runde scheiterte; anschließend gaben wir lustigen, aber merkwürdigen Figuren Namen, was zwar weniger anspruchsvoll, aber dafuer umso ausgelassener, umso heiterer gespielt werden konnte. Schlussendlich endete der Abend nach drei Stunden entspannt und ausgelassen, kein Controller hatte die Wand durchschlagen, und auch die angespannte Nervositaet, welche einen noch lange nach einem Videospiel nicht loslaesst, fehlte voellig. Am Nebentisch war die Partie „Siedler von Catan“ noch immer im Gange.
Hi, mein Name ist Kai, ich komme aus der Nähe von Frankfurt und werde von nun an für wenigstens ein halbes Jahr in Japan leben, zunächst als Praktikant. Obwohl mein erster längerer Aufenthalt in Toyko, bin ich bereits hin und wieder in Japan gewesen;so z.B. als Austauschstudent an der Doshisha-Universität in Kyoto und als Reisender mit Working-Holiday-Visum. Nichtsdestotrotz zog es mich, wie so oft und immer wieder, auch diesmal wieder nach Japan zurück, in Deutschland war ich eben gerade ein Jahr.
Natürlich gehe ich hauptsächlich zum Lernen der japanischen Sprache nach Japan, überdies lerne ich aber überhaupt gerne, d.h. ich lese sehr viel und vor allem auch japanische Literatur. Mein Lieblingsautor ist übrigens Franz Kafka, da man in seinen Texten, selbst nach wiederholtem Lesen, stets etwas Neues findet, über das sich Nachzudenken lohnt; was die japanische Literatur betrifft, beginne ich mich gerade für Mishima Yukio zu interessieren. Im übrigen bin ich vollkommen der japanischen sogenannten Populärkultur verfallen, ich schaue mit übergroßer Begeisterung Anime und lese Manga. Daher überrascht es vielleicht nicht, dass mein Lieblingsteil von Tokyo Akihabara ist, Gamecenter und Karaoke – nirgends kann man mehr Spaß haben! Der Alltag in Japan stellt mich zwar immer und immer wieder vor gewisse Herausforderungen, es sind aber solche, die einen nicht entmutigen, sondern nochmals wachsen lassen.