Meine letztes Sprachcafe am 18.03.2020. Ein Tag der mit Freude, sowohl, als auch mit Traurigkeit verbunden ist. Ich freue mich, dass ich ein letztes Mal mit Ihnen eine nette Gesprächsrunde führen konnte. Andererseits bin ich traurig, dass ich bald Japan verlassen werde. Die ganzen Veränderungen aufgrund des Corona-Ausbruches haben meine Reisepläne ordentlich durcheinander gebracht, aber was bleibt mir anderes übrig, als das Beste zu versuchen. Vielleicht sehen Sie mich ja doch schneller wieder, als Sie glauben. Jedenfalls, das Thema dieses Sprachcafes war „deutscher Kitsch“. Wir haben über verschiedene Dimensionen des Kitsches gesprochen, darunter: Heintjes Lied „Mamma“, der Heimatfilm „Die Mädels vom Immenhof“, „deutsche Gartenzwerge“, „Nippes“, etc. Dabei ist die Begriffsbedeutung sehr schwer zu verstehen. Um den Begriff einzugrenzen, habe ich folgende Punkte genannt:
• 1. Kitsch ist nicht auslegbar (simpel, einfach, unoriginell) • 2. Stereotype und Klischees (Imitation, Kopie) • 3. Leichte Reproduzierbarkeit (Massenware)
Da der Begriff trotzdem sehr subjektiv ist und mit der Verwendung dieses Begriffes auch eine Herabsetzung der jeweiligen Tatsache einhergeht, muss man genau überlegen, ob man diesen Begriff zur Beschreibung eines Gegenstandes heranziehen möchte. Ich hoffe, meine letztes Sprachcafe hat euch gefallen und ihr konntet ein wenig aus meinen Veranstaltungen mitnehmen. Ich hoffe, dass ihr auch von jetzt an viel mit dem neuen Praktikanten reden könnt und eine angenehme Zeit habt.
PS: Achtet auf eure Gesundheit und versucht dichte Menschenmassen zu meiden. Auf dass die jetzige Krise schnell an uns vorbeizieht.
Am 06.03.2020 hat die JDG den Spieltreff „Werwolf“ veranstaltet. Gemeinsam auf Deutsch und Japanisch haben wir das Spiel zusammen gespielt. Die Prämisse des Spiels lautet: „Ein kleines Dorf in einem Wald wird unerwartet von Werwölfen heimgesucht. Die Dorfbewohner versuchen, die als Menschen getarnten Wölfe zu entlarven und aufzuhalten. Währenddessen wollen die Wölfe als einzige überleben und nachts einen Dorfbewohner nach dem anderen fressen. Darüber hinaus gibt es auch noch andere Gruppierungen mit eigenen Zielen.“
Es ist ein Denk- und Diskussionsspiel, bei dem man als Dorfbewohner versucht herauszufinden, wer die Werwölfe sind. Als Werwolf versucht man natürlich, getarnt möglichst viele Dorfbewohner in der Nacht zu fressen. Ich fand es persönlich sehr raffiniert das Spiel in zwei Sprachen zu spielen und es kam durchaus vor, dass das Gesagte noch einmal wiederholt werden musste, damit jeder verstehen konnte, warum jemand verdächtigt wurde. Dahingehend war es eine Herausforderung für mich das Spiel zu leiten, aber mit meiner Vorbereitung und dem Szenario, welches ich erstellt hatte, konnte das Spiel gut über die Bühne gebracht werden.
Auch die Aufgabe des Moderators haben meine Teilnehmer für zwei Runden übernommen. Ich bin echt Stolz auf sie, dass sie sich das zugetraut haben, denn der Moderator hat immer mit zwei Sprachen gleichzeitig hantiert. Ich würde behaupten, dass in der ersten Hälfte des Spieles der Fokus eher im Deutschen lag, was mitunter damit zu tun hatte, dass wir ein paar sehr talentierte deutschsprechende Spieler unter uns hatten. In der zweiten Hälfte wurde viel auf beiden Sprachen gesprochen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Teilnehmer dadurch gut verstehen konnten, was passiert ist.
Was mir aufgefallen ist, ist, dass dieses Spiel sehr gut bei Deutschen oder Japanern ankommt, die kein Problem haben sich selbst zu behaupten. Da es bei Werwolf wichtig ist auch andere Spieler zu verdächtigen oder von sich selbst abzulenken, muss man schon Mut haben ein wenig aggressiv in die Diskussion einzusteigen. Leute die damit Probleme haben, oder die so etwas nicht gewohnt sind, werden anfangs Schwierigkeiten haben. Den Tag- und Nachtwechsel haben wir dargestellt mit dem An- und Ausmachen der Lampen.
Teilweise sind es richtig gute Diskussionen geworden. Auch, wenn sich einige Spieler, die noch nicht so familiär mit dem Spiel waren, aus der Diskussion rausgehalten haben. Ich habe mich gefreut, dass wir dieses Spiel in einem japanisch-deutschen Rahmen spielen konnten.
Falls es jemand von euch genießt, Videos über solche Spiele auf Deutsch zu schauen empfehle ich euch den Rocketbeans Channel auf YouTube! Die machen auch Werwolf-Videos.
Bis dahin, haltet euch zurück und versucht nicht zu viele Menschen zu fressen. :) An meine liebe Werwolf-Community.
Da viele Japaner überhaupt nicht wissen, dass Deutschland eine Nordsee und Ostsee hat, gab mein letztes Sprachkneipe hoffentlich einen guten Einblick in Deutschlands Meereswelt. Ich habe die Tiere der Nordsee vorgestellt, wie zB. den Seehund, den Komoran, die Zwergseeschwalbe, etc. Danach habe ich über ein paar Nordseeinseln gesprochen. Ich habe Sylt, Helgoland und Amrum erwähnt und ihre typischen Eigenschaften vorgestellt.
Es war die letzte Sprachkneipe für meinen Assistenten „Oliver“. Oliver war bisher bei jeder meiner Sprachkneipen mit dabei und hat fleißig zur Tat gegriffen. Wenn ich in Erklärungsnot geraten bin, hat er mir oft zur Seite gestanden. Von meiner ersten Sprachkneipe „Haustiere“ bis zu meiner fünften „deutsches Meer“ war er immer dabei. Danke und ich hoffe du hast noch eine schöne Zeit in Japan!
Ich werde voraussichtlich diesen Monat meine letzte Sprachkneipe mit dem Thema „deutsche Brettspiele“ eröffnen, also schaut gerne vorbei! Anmeldungen sind noch herzlich willkommen!