Letzten Samstag haben wir zum ersten Mal für dieses Jahr unseren Jugendtreff abgehalten. Diesmal ging es um das Thema "Frauen in Japan und deren Platz und Bedeutsamkeit in der japanischen Arbeitswelt". Wir haben u.a. über Premierminister Abes Vorhaben Frauen in der Arbeitswelt mehr zu unterstützen geredet und dabei Japan mit Deutschland verglichen. Außerdem haben wir Lösungsansätze gesucht bzw. einige Vorschläge erarbeitet, wie man das japanische Arbeitsleben frauenfreundlicher gestalten kann. Unter den Teilnehmern waren zwei Männer und ich als Österreicherin, wodurch wir auch mehr über die männliche Denkweise zu jenem Thema und die Lage in Österreich erfahren haben.
Die Moderation übernahmen diesmal Frau Matsui und Herr Takano von Davinci International, wofür wir uns herzlich bedanken möchten. Es ist nicht einfach über ein so komplexes Thema auf sowohl Deutsch als auch Japanisch zu sprechen, allerdings haben alle Anwesenden aktiv an der Diskussion teilgenommen und durch die tolle Führung von Frau Matsui und Herr Takano konnten wir alle unser Wissen erweitern.
Derzeit ist es in Japan so, dass die Zahl der weiblichen Vorgesetzten und Politiker sehr gering ist und Frauen in Japan eher in der Rolle als Stütze der Männer fungieren. Um Frauen in ihrer Karriere zu unterstützen, hat man in Deutschland und Österreich einige Gegenmaßnahmen getroffen – so wurde beispielsweise eine Frauenquote in der Politik eingeführt. Derzeit sind mehr als 30% der Abgeordneten im Parlament Frauen – in Japan sind es lediglich magere 10%. Anhand von Angela Merkel, die seit 2005 Bundeskanzlerin in Deutschland ist, sieht man wie weit es eine starke Frau schaffen kann. Sie zählt zu einer der einflussreichsten Frauen bzw. ist wahrscheinlich DIE einflussreichste Frau der Welt. Ob es in Japan wohl auch bald so jemanden geben wird wie Bundeskanzlerin Merkel?
Wir haben einige Lösungsansätze erarbeitet, welche Japan – unserer Meinung nach – in die richtige Richtung lenken sollen:
• Änderung des Überstundensystems • Einführung einer Frauenquote, um Frauen in höheren Positionen zu fördern • Umdenken in der Erziehung, keine automatische Trennung von Buben und Mädchen
Es ist natürlich ein Ding der Unmöglichkeit eine ganze Gesellschaft und deren Denkweise in kurzer Zeit zu ändern, jedoch ist es meiner Meinung nach wichtig, kleine kontinuierliche Schritte in eine genderfreie Zukunft zu machen.