Katastrophenübung Am 05.10.2019 habe ich an der Katastrophenübung des Ikebukuro Safety Centers teilnehmen dürfen. Die Übung fing ca. um 14:45 an und dauerte bis 16:40. Wir hatten eine relativ große Personenanzahl, deswegen wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Gruppen waren aus Deutschen und Japanern zusammengesetzt. Miriam und Aki haben alles auf Deutsch übersetzt, damit die anwesenden Deutschen das Gesagte verstehen konnten.
Bei der Führung haben wir viel ausprobieren können. Zuerst wurde uns vorgestellt was wir machen sollen, wenn wir aus einem Gebäude fliehen müssen, weil ein Feuer ausgebrochen ist. Man solle den Rauch nicht einatmen, sich geduckt halten, an den Wänden entlangtasten und auf jeden Fall auf die aufleuchtenden Notausgangsschilder achten, denn sie würden auch noch 20 Minuten nach einen Stromausfall weiterleuchten. Tatsächlich ging die Übung relativ schnell vorbei, denn der Raum aus dem wir geflüchtet sind war klein und mit jeweils 7 Personen konnte man schnell den Ausgang finden.
Als nächstes haben wir eine Erdbebenübung gemacht, in der wir uns bis Shindo 7 unter einem Tisch zusammenkauern und unsern Kopf schützen sollten. Die Erdbebenskala „Shindo“ geht von der Erdbebenintensität 1 bis 7, im Gegensatz zu Magnitude, welches von 1 bis 10 geht. Besonders für Ausländer ist das Konzept von Shindo und Magnitude schwer zu verstehen. Anscheinend ist Magnitude die Stärke des Erdbebens im allgemeinen und Shindo ist die Stärke, die tatsächlich in den Gegenden ankommt. Nah am Epizentrum gibt es demnach eine höhere Shindo als weiter entfernt vom Epizentrum. Um Shindo 7 mit einem Wort zusammenzufassen: gruselig. Der ganze Tisch hat sich bewegt und man musste sich sehr anstrengen mit dem Kopf unter ihm zu bleiben. Da unsere Köpfe (meiner und Lukas‘, der ehemalige Praktikant) durch die vielen Erschütterungen unter dem Tisch hervorlugten, wurde uns nach der Übung gesagt, dass wir schon gestorben wären, wenn dies der Ernstfall wäre.
Danach haben wir uns eine kleine Dokumentation über Naturkatastrophen angeschaut und uns wurde gesagt, dass es demnächst ein sehr starkes Erdbeben geben solle. Dieses würde die Stärke von Shindo 7 in Tokyo haben wird. Es sei wohl auch nicht komisch, wenn es in diesem Moment auftauchen würde. Das hat vor allem die Deutschen etwas verängstigt. Denn letztendlich weiß man nie, wann ein großes Erdbeben wirklich kommen wird.
Zum Schluss haben wir Feuerlöscher bedient und geübt mit diesen umzugehen. Im Grunde war die Handhabung sehr leicht, nur muss man aufpassen, dass man das Wasser in die richtige Richtung lenkt. Man möchte doch nicht die Decke nassmachen, sondern das Feuer löschen.
Nachdem wir fertig waren haben wir uns voneinander verabschiedet. Ein paar von uns sind danach noch etwas zusammen essen gegangen und haben einen netten Abend miteinander verbracht. Ich persönlich denke, dass es sich lohnt so eine Katastrophenübung gemacht zu haben, vor allem wenn man sich als Ausländer in einem Land befindet, welches Naturkatastrophen begegnet. Es war insgesamt sehr schön, wir wurden gut betreut und ich kann es nur jedem weiterempfehlen.